Dan Flavins (1933 – 1996) Medium ist das Licht. Seine Entdeckung der handelsüblichen Leuchtstoffröhre als Material zur Strukturierung von Wänden und – später – ganzen Räumen markiert 1963 die Geburtsstunde der sogenannten Minimal Art. Flavin verwendet die Leuchtröhren in den (damals) überall erhältlichen Normgrössen, Weiss- und Farbtönen. Er positioniert ihre Halterungen in geometrisch klaren Formen zunächst wie „Bilder“ auf Wänden, dann auch diagonal vor Raumecken und in Räumen. Die Wirkung seiner Werke besteht dabei ebenso aus der jeweiligen Anordnung der Halterungen wie aus dem Licht und dessen Ausstrahlung über die eigentlichen Objekte hinaus. Flavins Werke sind sowohl in der Lage, die Architektur aufzulösen wie sie zu betonen. Ein emphatischer Aspekt ist, dass Flavin seine Werke in der Regel mit einer Widmung versieht, die eine zusätzliche, eigene Beziehungsebene zwischen dem Künstler und den Betrachtern schafft.

In den Hallen für Neue Kunst in Schaffhausen war Flavin während 30 Jahren mit Wand- und Eckwerken („corner pieces“) vertreten, darunter historisch bedeutenden Frühwerken wie „The Diagonal of May 25, 1963“, „The Nominal Three (to William of Ockham)“, 1963, und „Monument I for V. Tatlin“ von 1964.